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Immatrikulation von Georgius Christianus Arbo

Transkription normierte Angaben
Semester: 1707 Ost.
Nummer: 95
Datum: 11 . 10 . 1707
Vorname: Georgius Christianus Georg Christian
Nachname: Arbo Arbo
Herkunft: Schleswicensis Schleswig (Stadt oder Herzogtum)
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Bernhard Asmussen, am Fri Feb 01 15:41:36 CET 2013
"Georg Christian Arbo, aus Schleswig gebürtig, wurde, nachdem er in der hiesigen Kirche [zu Toestrup] gepredigt hatte, von der Gemeinde gewählt und darauf im Jahre 1716 angestellt. Er war ein begabter Kanzelredner, aber dem Trunke ergeben, ein arger Spieler und streitsüchtig. Mehrere alte Leute haben dem Schreiber dieses von dem Pastor Arbo erzählt, was sie von diesem Pastor von ihren Eltern und Voreltern gehört hatten. Übereinstimmend hat sich namentlich die Sage erhalten, daß er an einem Sonntagmorgen, als er die vorhergehende Nacht mit seinen Genossen im Kruge zu Spannbrück gezecht und gespielt hatte, auf dem Kirchberg, südlich vom Oersberger Kreuzwege, mit dem Küster, der zur Kirche wollte, zusammengetroffen sei und diesen gebeten habe, zurückzubleiben, damit er selbst Zeit erhalte, sich für die Kirche umzuziehen. In seinen Streitsachen war er nicht immer glücklich. Von dem Gute Rundhof wurde ihm der Gebrauch des Kastelzeuges (Taufkleid) bei den Gutsuntergehörigen entzogen, auch nahm man ihm das Leichenopfer und verkürzte ihm das dreimalige Festopfer, das bisher 7 M 20 Pf. betragen hatte, bis auf jedesmal 2 M 40 Pf. [Es folgt eine längere Klage "contra dem wohlehrwürdigen Georg Christian Arbo, Prediger zu Toestrup].
Dem Pastor Arbo wurden hierselbst 6 Kinder geboren, ein Sohn Friedrich, getauft den 21. Dez. 1717, die Zwillinge Agnete Christiane und Detlef Christian, getauft den 16. März 1724, ein Sohn Johann Jürgen, getauft den 27. Juni 1725, und eine Tochter Benedicta Sophie Friederike, getauft den 23. Dez. 1726. Seine Frau starb bei der Geburt des letzten Kindes am 21. Dez. 1726. Dieser Tod scheint einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht zu haben, denn er bittet den Herrn Jesus, daß der doch der großen Liebe gedenken möge, die sie für ihren Mann stets gezeigt habe, und daß Jesus ihm außerdem helfe, daß er bald ihn wie seine verstorbene Frau sehen möge.
Die Kirchenbücher sind sehr unordentlich von ihm geführt. Er selbst schreibt nur bis zum Jahre 1719 in das Tauf- u. in das Totenregister. Das Taufregister wurde von Johann Petersen bis zum Jahre 1739 fortgeführt, wogegen die Pastorin Arbo bis zu ihrem Tode 1726 das Totenregister fortgeführt hatte. Nach ihrem Tode machte Pastor Arbo einen kleinen Versuch, das Totenregister fortzuführen. Vom Jahre 1727 bis 1739 ist es nicht geführt. Pastor Arbo starb im Jahre 1739".
[nach der Toestruper Kirchenchronik]

Herausgegeben im Auftrag des Rektors der Universität Rostock von Kersten Krüger.
Rostock, online seit 2010.

(Liste der Mitwirkenden)

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