Kay Müller, am Sun Oct 23 00:00:00 CEST 2011
Eberhard von Weyhe, auch Weihe, Pseud. Durus de Pascolo, Wahremund von Ehrenberg, Mirabilis de Bona Casa (geb. am 28.5.1553 in Hannover, gest. im November 1643 in Braunschweig) war Jurist, Beamter, Kanzler und Schriftsteller. Der aus einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht stammende W., Sohn eines Bürgermeisters, studierte seit 1570 Rechtswissenschaften in Wittenberg, Rostock und Marburg sowie in der Schweiz und in Frankreich und wurde 1580 zum Dr. jur. utr. promoviert. Er folgte einem Ruf auf den Lehrstuhl der Pandekten in Wittenberg, war seit 1583 kursächsischer Hofgerichtsassessor, 1585/86 Rat des Herzogs von Holstein-Gottorf und übernahm 1587 den Lehrstuhl für kanonisches Recht in Wittenberg. Seit 1587 war W. auch Rat des sächsischen Kurfürsten, geriet jedoch in Wittenberg unter Calvinismusverdacht und wurde infolge seiner Weigerung, die Konkordienformel zu unterschreiben, vertrieben. Seit 1592 Rat, seit 1594 Kanzler des Landgrafen von Hessen-Kassel, wurde er mit diplomatischen Missionen betraut und war seit 1605 holsteinisch-schaumburgischer Kanzler in Bückeburg. 1614 erhielt W. den Titel eines kaiserlichen Rats. 1615 wurde er Geheimer Rat und Kanzler in Wolfenbüttel. 1626 schied er als Gegner der prodänischen Kriegspolitik aus, zog sich auf sein Gut Böhme (Lüneburg) zurück, wurde jedoch besonders von Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig immer wieder zu politischen Diensten herangezogen.