Ergänzung zu Paul Siegfried: wegen seiner für die NS-Behörden unangenehmen Ermittlungen in der Affäre um den 4/1933 ermordeten mecklenburgischen SA-Führer Andreas von Flotow als Generalstaatsanwalt 9/1933 in den Einstweiligen Ruhestand, unter Anwendung des §6 BBG 3/1934 in den dauernden Ruhestand versetzt.

Paul Siegfried (geb. 26.11.1872 in Rostock, gest. 12.10.1943 in Rostock); Sohn eines Rechtsanwalts; 10/1890 – 9/1891 Einjährig-Freiwilliger im Militärdienst; Rechtswissenschaftsstudium an der Universität Rostock, Heidelberg und Berlin; 4/1985 erste juristische Staatsprüfung; 1/1899 zweite juristische Staatsprüfung und Gerichtsassessor in Rostock, Schwerin und Boizenburg; 4/1900 Heirat; 4/1905 Amtsrichter im mecklenburgischen Justizministerium; 10/1910 – 9/1913 Landrichter am Landgericht Schwerin; ab 8/1914 Kriegseinsatz als Hauptmann und Kompanieführer; 12/1917 Verwundung und Etappenkommandant an der Ostfront, EK I; ab 1/1918 Ministerialrat im mecklenburgischen Justizministerium in Schwerin; ab 1/1927 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Rostock; ab 10/1929 Regierungsbevollmächtigter an der Universität Rostock; 3/1934 in den Ruhestand versetzt; 5/1934 erneute Heirat.

1927-1934 Generalstaatsanwalt Rostock
1929-1934 Regierungsbevollmächtigter der Univ. Rostock

Eintrag im Rostocker Kanzlerkatalog

http://purl.uni-rostock.de/cpr/00000013