Christoph Wegner, am Tue Feb 18 18:50:41 CET 2014
Burchard Mithoff (geb. 30.4.1501 in Neustadt am Rübenberge, gest. 16.8.1564) war Leibarzt Landgraf Philipps des Großmütigen und Herzog Erichs des Älteren von Braunschweig-Lüneburg; seine erste wissenschaftliche Bildung erhielt er in Hamburg; sein Studium absolvierte er in Rostock, wo er Baccalaureus wurde, und in Erfurt, wo er 1525 Magister wurde; in Marburg wurde er 1530 Doktor der Medizin; in Marburg wurde er, wohl bald darauf, Professor der Astronomie und Medizin, ehe ihn Landgraf Philipp zu seinem Rat und Leibarzt ernannte; daneben versah er eine gleiche Stelle bei den Grafen Poppo und Georg Ernst von Henneberg; 1539 nahm ihn Herzog Erich der Ältere in seine Dienste als Rat und Leibarzt zu Münden, welche Stellung er auch bei dessen Witwe, der Herzogin Elisabeth, und deren Sohn, Erich d. Jüngeren, bekleidete; die Herzogin, welche schon bei Lebzeiten ihres Gemahls sich zu den Lehren der Reformation bekannte, führte nach dessen Tode (25. Juli 1540) in Vormundschaft ihres minderjährigen Sohnes die Reformation im Fürstentum Calenberg durch; neben Corvin, der von der Herzogin als Hofprediger und Generalsuperintendent berufen wurde, hat Mithoff den wesentlichsten Anteil an der Durchführung der Reformation in dem kleinen Lande, weshalb er mit vielen bedeutenden Männern seiner Zeit in Verbindung kam, so auch mit Melanchthon, von dem sich noch fünf an Mithoff gerichtete Briefe erhalten haben.